Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg, besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Doch oft fehlen die nötigen Ressourcen, um innovative Ideen in die Tat umzusetzen. Hier kommt das Förderprogramm „KMU Innovativ“ ins Spiel. Es unterstützt KMU bei der Entwicklung neuer Technologien, Produkte und Verfahren und hat sich seit 2007 effektives Werkzeug der Innovationsförderung bewiesen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Fördervoraussetzungen: KMU mit weniger als 250 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von max. 50 Millionen Euro sowie Jahresbilanz von max. 43 Millionen Euro.
- Höhe der Förderung: Maximal 70 % (50 % Regelfall, +10 % für mittelständische Unternehmen, +20 % für KMU) der förderfähigen Kosten, keine feste Obergrenze.
- Förderfähige Kosten: Personalaufwendungen, Sachkosten, Auftragsforschung, externe Dienstleistungen.
- Komplexität: Mittel.
- Time to Money: 3-6 Monate.
- Fristen: Keine festen Fristen, Antragsstellung laufend möglich, Bewertung zweimal jährlich am 15.04. und 15.10.
- Aufwand der Antragstellung für Unternehmen: Ohne Berater: 2-3 Mann-Monate; Mit Berater: 10-15 Manntage.
- Empfehlung für Fördermittelberatung: Hoch.
- Reportingaufwand: Mittel.
- Kombination mit anderen Förderprogrammen möglich: Ja.
- Erfolgswahrscheinlichkeit: Ohne Beratung: ca. 40 %; Mit Beratung: ca. 70 %.
Was ist KMU-innovativ?
KMU-innovativ ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten ist. Das Programm zielt darauf ab, die Innovationskraft von KMU zu stärken, indem es gezielt die Forschungs- und Entwicklungsarbeit in zukunftsweisenden Bereichen unterstützt. Unternehmen, die beispielsweise in Schlüsseltechnologien wie Biotechnologie, Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie, sowie Nanotechnologie tätig sind, können von dieser Förderung profitieren.
Fördervoraussetzungen: Wer, was und wie wird gefördert?
Die Förderung richtet sich an KMU mit weniger als 250 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro. Gefördert werden innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die das Potenzial haben, neue Marktsegmente zu erschließen oder bestehende Technologien weiterzuentwickeln.
Wichtig ist, dass die Projekte einen klaren Bezug zur industriellen Forschung oder experimentellen Entwicklung haben und über ein hohes Innovationspotenzial verfügen. In Verbundprojekten beteiligte Forschungseinrichtungen wie Hochschulen sind ebenfalls antragsberechtigt. Das zu fördernde Projekt muss jedoch dem antragstellenen KMU zugute kommen.
Antragsprozess für KMU-innovativ
Der Antragsprozess gliedert sich in mehrere Schritte:
- Vorbereitungsphase: Klärung der Förderfähigkeit und erste Konzeptentwicklung.
- Einreichung des Förderantrags: Über das elektronische Antragssystem können Unternehmen ihre Projektskizze und weitere benötigte Unterlagen einreichen.
- Prüfung und Entscheidung: Das BMBF prüft die eingereichten Anträge und entscheidet über die Förderfähigkeit. Bei positiver Bewertung erfolgt die Bewilligung.
Tipps für den erfolgreichen Antrag:
- Gründliche Vorbereitung: Je detaillierter und präziser die Projektbeschreibung, desto höher die Erfolgschancen.
- Zusammenarbeit mit Partnern: Kooperationen mit Forschungseinrichtungen können die Förderchancen erhöhen.
- Beratung nutzen: Fördermittelberatungen bieten wertvolle Unterstützung bei der Antragstellung und können den Prozess erheblich erleichtern.
Höhe (Fördersatz) und Art der Förderung
KMU-innovativ bietet Förderungen in Form von Zuschüssen an. Die Fördersätze können bis zu 70 % der förderfähigen Kosten betragen, wobei die maximale Fördersumme projektabhängig variiert und für Unternehmen individuell ermittelt. Es gibt keine festen Obergrenzen, allerdings richtet sich die Höhe der Förderung nach dem Bedarf und dem Umfang des jeweiligen Projekts.
In der Regel erhalten Unternehmen 50 % der Kosten als Förderung. Für KMU können zusätzlich 20 % und für mittelständische Unternehmen 10 % gefördert werden.
Zuwendungsfähige Kosten und Besteuerung
Welche Kosten sind förderfähig?
Förderfähig sind Personalaufwendungen, die im direkten Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt stehen, wie Löhne und Gehälter von Wissenschaftlern und Technikern. Zudem werden Kosten für Material, Dienstleistungen und notwendige Investitionen in Labor- und Forschungsgeräte bezuschusst. Auch Kosten für Auftragsforschung und externe Dienstleistungen können anteilig gefördert werden.
Nicht förderfähig sind hingegen laufende Betriebskosten, Verwaltungskosten und Marketingaufwendungen, die nicht direkt mit dem Forschungsprojekt verbunden sind.
Es empfiehlt sich, steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um alle Aspekte der Besteuerung korrekt zu berücksichtigen.
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Berechnungsbeispiel für KMU-innovativ
Praxisbeispiel
Stellen wir uns ein KMU vor, das ein Projekt mit einem Gesamtvolumen von 500.000 Euro durchführt. Die förderfähigen Kosten umfassen Personalkosten in Höhe von 300.000 Euro und Sachkosten von 200.000 Euro. Bei einem Fördersatz von 60 % für Personalkosten und 50 % für Sachkosten ergibt sich eine Gesamtförderung von:
Personalkosten: 300.000 Euro x 60 % = 180.000 Euro
Sachkosten: 200.000 Euro x 50 % = 100.000 Euro
Gesamtförderung: 180.000 Euro + 100.000 Euro = 280.000 Euro
Kombination mit anderen Förderprogrammen
Möglichkeiten der Kombination
KMU-innovativ kann mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden, solange keine Doppelfinanzierung der gleichen Kosten erfolgt. Programme wie ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) oder die steuerliche Forschungszulage bieten zusätzliche Möglichkeiten zur Förderung von Innovationsprojekten. Eine detaillierte Abstimmung und sorgfältige Planung sind hier jedoch unerlässlich, um die Förderkriterien zu erfüllen und eine reibungslose Kombinierbarkeit zu gewährleisten.
Was wird gefördert?
Personalkosten jeglicher Forschung & Entwicklung an Hard- und Software.
Wie viel wird gefördert?
Bis zu 3,5 Millionen EUR pro Jahr.
Ab wann ist eine Förderung möglich?
Rückwirkend ab 2020 können F&E-Projekte gefördert werden.
Erfolgsfaktoren für Antragsstellung
Der Erfolg eines Förderantrags hängt von mehreren Faktoren ab:
- Klare Zieldefinition: Eine präzise Formulierung der Projektziele und eine schlüssige Darstellung des Innovationspotenzials.
- Strategische Partnerschaften: Kooperationen mit Forschungsinstituten oder anderen Unternehmen können den Antrag stärken.
- Ausführliche Projektbeschreibung: Ein detaillierter Projektplan, der sowohl die wissenschaftliche als auch die wirtschaftliche Relevanz klar herausarbeitet.
FAQ zum Fördermittel
- Wer kann KMU-innovativ beantragen?
Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden und einem Umsatz von maximal 50 Millionen Euro sind antragsberechtigt. - Welche Projekte sind förderfähig?
Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die innovativ sind und ein hohes Marktpotenzial haben. - Wie hoch ist der Fördersatz?
Der Fördersatz beträgt bis zu 70 % der förderfähigen Kosten (50% + 10-20 % KMU-Bonus), abhängig von der Art der Kosten und dem Projektumfang. Hochschulen können bis zu 100 % der anfallenen Projektkosten gefördert bekommen. - Können auch Einzelunternehmer die Förderung beantragen?
Ja, auch Einzelunternehmer und Kleinstunternehmen sind förderfähig, sofern sie die Kriterien erfüllen. - Wie lange dauert der Antragsprozess?
Der Antragsprozess dauert in der Regel 3 bis 6 Monate, abhängig von der Komplexität des Projekts und der Vollständigkeit der Unterlagen. - Kann die Förderung mit anderen Programmen kombiniert werden?
Ja, eine Kombination mit anderen Förderprogrammen ist möglich, solange keine Doppelfinanzierung erfolgt.
Fazit und Ausblick
KMU-innovativ bietet kleinen und mittleren Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, ihre Innovationskraft zu stärken und neue Märkte zu erschließen. Durch die gezielte Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten hilft das Programm, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU auf nationaler und internationaler Ebene zu sichern. Mit einem gut vorbereiteten Antrag und der richtigen strategischen Ausrichtung steht der erfolgreichen Fördermittel-Beantragung nichts im Weg. Die Zukunft für innovative KMU sieht vielversprechend aus.